Das hört doch keiner? Uns doch egal!

Was ich am allermeisten an der Produktion von Susi geliebt hab, sind die kleinen Details. Da wir nur wenig an das Sounddesign des US-Originals gebunden waren, konnten wir die ganze Welt akustisch neu erschaffen. Und nichts ist schöner als eine solche Narrenfreiheit. Einige dieser kleinen akustischen Goldstücke möchte ich hier mal raus picken.

Durch die gesamte Geschichte hinweg gibt es immer wieder Szenen, die im Call-Center der Firma Orbital Teledynamics spielen. Hier sitzen hunderte von Mitarbeitern, die sich jeweils in einem individuellen, teils sehr spitzen Spezialgebiet auskennen und den Usern als „Susi“ ihr Wissen zur Verfügung stellen.
Wir wollten nicht nur ein unverständliches Raunen als klangliche Untermalung in diese Szenen setzen. Wir hatten den ehrgeizigen Anspruch tatsächliche Susi-Kundenservice-Gespräche im Hintergrund stattfinden zu lassen. Bis in die letzte Reihe sozusagen. Natürlich gehen auch diese ab einer gewissen perspektivischen Distanz in unverständliches Raunen über. Aber die geneigten Hörer*innen können sich gewahr sein, das jedes murmeln auch ein tatsächliches, zumeist improvisiertes Gespräch mit einen fiktiven User ist. Ihr könnt euch vorstellen, dass das für einige Lacher im Studio gesorgt hat. Wenn verirrte Autofahrer von Susi-Mitarbeitern davor bewahrt werden rückwärts aus einem Stau zu fahren, oder der Kölsche Kollege den User vom Alt-Bier trinken abzuhalten versucht. Sicher ist nur wenig davon noch identifizierbar im Endprodukt hörbar. Aber ich liebe den Gedanken, das alles „echt“ ist.
Einen Eindruck des Call-Centers gibts zum Beispiel in der zweiten Episode (circa 11:00 min – 11:53 min). Und so gibt es noch einiges an ähnlichen Details zu entdecken. Aber die könnt ihr mal schön selbst finden. Viel Spaß bei Susi!