Für das Landesarchiv Baden-Württemberg haben wir einen Teil deutscher Geschichte erlebbar gemacht: Nach dem zweiten Weltkrieg bot die noch junge Bundesrepublik den Opfern und Verfolgten des Naziregimes so genannte “Wiedergutmachungszahlungen”. Im Rahmen des aufwändig produzierten Podcasts Sprechende Akten wurden fünf Einzelfallakten der Wiedergutmachung ausgewählt.
In jeder Episode erzählen wir mit hörspielartigen Sequenzen die Geschichte der Opfer nach und zeichnen ihren Werdegang, ihre sozialen Kontakte, das erfahrene Leid unter dem nationalsozialistischen Regime und den teils sehr aufwändigen und aufreibenden Prozess der Wiedergutmachung nach. Dabei wird deutlich, dass nationalsozialistisches Unrecht in keiner Weise „wieder gut gemacht“ werden kann.
Wir waren für die komplette Konzeption und Umsetzung des Podcasts verantwortlich. Die Herausforderung dabei war, aus den teilweise bis zu 700 Dokumente umfassenden Einzelfallakten eine Geschichte zu erzählen, die den Prozess verständlich und so realitätsnah wie möglich abbildet und gleichzeitig unterhaltsam für die Hörerinnen und Hörer ist.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben wir mit Drehbuchautor Nilz Bokelberg zusammengearbeitet, der mit Liebe zum Detail jede Einzelperson zum Leben erweckt hat. Michael Viol, der bereits die Audioproduktion des Spotify-Original Batman Unter Toten umgesetzt hat, gab den einzelnen Geschichten dann ein akustisches Zuhause.
„Die Bücher sind sehr lebendig geschrieben. Als ich sie zum ersten mal las, liefen die Geschichten in meinem Kopf schon ziemlich genau so mit, wie sie heute zu hören sind. Ich musste das nur noch nachbauen.“
Als Erzählerin führt Ulrike Kapfer durch die Schicksale der einzelnen Personen. Für die weiteren Rollen haben wir mit 25 Schauspielern zusammengearbeitet. Auch die von Falk Andreas komponierte Musik wurde eigens für Sprechende Akten kreiert.
Heute ist die erste von fünf Episoden Sprechende Akten auf den Podcastportalen erschienen, jede Woche wird eine weitere Episode veröffentlicht.