Der Headhunter und HR-Professor Nicolas Bogs hat einen lang gehegten Wunsch umgesetzt: Sein Personal-Podcast Personalwelten ist am 3. Mai erfolgreich gestartet. Wir freuen uns, dass wir als Partner für die Audioproduktion und die Distribution dabei zur Seite stehen können. Wir haben mit Nic gesprochen und hinter die Kulissen geschaut – über seine Motivation für den Podcast, seine Erfahrungen in der Umsetzung und mögliche Fallstricke.

Profilfoto Nicolas Bogs

Nic, was war deine Motivation für den Podcast und worum geht es überhaupt bei Personalwelten?

Menschen sind meine Passion. Als Headhunter, als Unternehmer und als Professor. Im Podcast spreche ich mit interessanten Persönlichkeiten über spannende Themen aus der Personalwelt – und zwar aus einer etwas anderen Perspektive.

Warum hast du dich dafür entschieden, ausgerechnet das Medium Audio-Podcast zu wählen?

Es geht um zwei Dinge: Inhalt und Persönlichkeit. Da zählen Worte, Formulierungen, Stimme… das Gespräch steht im Vordergrund. Das lässt sich per Audio einfach besser und authentischer transportieren als über Video. Etwas anzuhören ist für die Abonnenten auch unkomplizierter als sich etwas anzusehen. Hören geht z.B. auch bei einer Autofahrt ins Büro. Darauf ist auch die Podcast-Dauer abgestimmt (ca. 30 Minuten). Und viele meiner Gäste sagen übrigens, dass sie sich in einem Audio-Podcast wohler fühlen als vor einer Kamera.

Vielleicht magst du uns mal einen Einblick in deinen Projektablauf geben. Wie bist du die Sache angegangen?

Personalwelten ist mein persönliches Corona-Projekt. Weil es an anderen Fronten coronabedingt etwas ruhiger war, hatte ich die „Kreativ-Zeit“, die es dafür brauchte. Zuerst gab es meine Vision. Dann habe ich mit vielen Podcast-Expert*innen und HR-Professionals (also den zukünftigen Zuhörern) diskutiert. Viel Input kam auch aus dem Internet; mittlerweile ist ja eine eigene Community von Podcast-Professionals mit vielen Dienstleistern entstanden. Auch ein Kreis junger und podcastaffiner Studierender hat Zeit und Herzblut in dieses Projekt gesteckt. Aus all dem habe ich das Konzept geschrieben. Es war nicht mehr als eine gute Seite, mein persönlicher „Bierdeckel“. Gemäß dem Motto eines früheren Chefs: Wenn du eine Idee nicht auf einem Bierdeckel überzeugend darstellen kannst, hast du sie noch nicht zu Ende gedacht….

Gab es auf dem Weg Hindernisse? Wie hast du sie überwunden?

Aber sicher. Zuerst war ich nämlich der Überzeugung, ich könne alles gut selbst machen. Gewinnen von Gästen, Terminmanagement, Vorbereitung, Moderation, Tontechnik, Bearbeitung, Publishing usw. Je mehr ich mich mit der Thematik beschäftig habe, desto klarer wurde mir: In allen Bereichen gibt es mittlerweile Profis, die sich mit den entsprechenden Tools gut auskennen. Und auch meine Zeit ist begrenzt. Mein Fokus ist der Inhalt, d.h. die Gäste einladen und die Gespräche. Alles andere wird von Spezialisten übernommen, unter anderem von Euch. Ihr seid eine wichtige Säule, denn gerade bei Audio-Podcasts zählt die technische Qualität und das gute Publishing. Das ist Eure Komfortzone. Ein Podcast ist eben keine Zoom-Konferenz.

Wer hat dir bei der Umsetzung geholfen?

Ich bin ein Netzwerker. Das heißt, ich habe auch bei der Umsetzung viele, meist professionelle – Ratgeber*innen und Helfer*innen eingebunden. Die Berater der Personalberatung TANGRON, HR-Professionals, meine Professoren-Kolleg*innen in der Hochschule Fresenius, eine professionelle Internetagentur. Ich habe einfach das Prinzip „Profis arbeiten mit Profis“ beherzigt.

Auf Grund der besonderen Situation ist Produzieren vor Ort nicht immer möglich. Wie ist es für dich, einen Podcast online aufzunehmen?

Meine Gäste und ich sind in den seltensten Fällen an einem Ort. Jeder ist aber mit professionellem Mikro und Kopfhören an seinem Rechner. Wir sind über eine professionelle Aufnahme-Plattform per Internet verbunden. Die Tonregie übernimmt immer Micha aus Berlin heraus. Zugegeben: Man muss sich erst einmal an diese Gesprächssituation und die dabei verwendete Technik gewöhnen. Doch sobald man im Flow ist, wird das zur Nebensache. Die Vorteile dieser Art der Produktion sind enorm: Ich muss nicht irgendwo in ein Tonstudio fahren. Der Aufwand ist überschaubar. Wie sieht das bei mir konkret aus? Etwa eine Stunde vor dem vereinbarten Aufnahmetermin schraube ich den Mikrofonarm an meinem höhenverstellbaren Schreibtisch. Das Profi-Mikro wird dann an den Arm montiert. Mit dem Kopfhörer auf den Ohren und dem Blick auf den Bildschirm meines Computers (mit Kamera drauf) ist dann alles fertig. Pünktlich zur vereinbarten Zeit klicke ich dann auf den Link, den mir Micha per Mail zugesendet hat. Auf dem Bildschirm sehe ich dann Micha und meinen Gast. Und nach einem kurzen Technik-Check geht es los… Was ich (und meine Gäste übrigens auch) toll finden: Nicht jeder ist mit professionellem Mikro und Kopfhörer ausgestattet. Da wo es nötig ist, wird dann von Euch rechtzeitig vor der Aufnahme der Technik-Koffer hingesendet. Da ist dann für den Gast alles drin – auch der Retourenschein, mit dem der Koffer dann nach der Aufnahme vom Gast bequem und kostenlos per DHL wieder zurückgesendet wird. Wie bei Amazon & Co 😉

Wie ist die Resonanz auf den Podcast von Gäst*innen und Hörer*innen?

Sehr positiv. Eine gute Anzahl an Abrufen und schöne Weiterempfehlungen. Mittlerweile werde ich auf den Podcast auch angesprochen. Das hat mich überrascht, da ja erst drei Episoden veröffentlicht wurden. Auch in XING/LinkedIn ist eine zunehmende Bekanntheit erkennbar – und führt zu Reaktionen. So hat mich z.B. gerade eine Mediengruppe angefragt, ob ich für sie einen Digital Talk/HR moderiere. So kommt eins zum anderen…

Was hast du noch vor mit Personalwelten?

Das Produkt steht. Der Start ist erfolgt. Jetzt heißt es Flughöhe (Verbreitung in der Zielgruppe) gewinnen. Ich gehe davon aus, dass wir gegen Ende des Jahres in allen Prozessen eine gewisse „Laufruhe“ haben. Dann werden wir das Marketing etwas forcieren. Auch wenn ich mit dem Podcast keine Gewinnerziehungsabsicht verfolge, kann ich mir perspektivisch einen Formatsponsor vorstellen, der sich so in seinen Zielgruppen elegant und wertig positioniert. So könnte ich dann die laufenden Kosten abdecken.

Was würdest Du aus der jetzigen Erfahrung anders machen bei zukünftigen Podcastprojekten?

Die zentrale Erkenntnis war, dass ich mich nicht als Multitalent verstehe, das alles selbst macht. Allein sich in viele Dinge einzulesen, sich die vielen Tools anzusehen und auszuprobieren: das hat viel Zeit (und teilweise auch Geld) gekostet. Das hätte ich mir sparen können, wenn ich gleich am Anfang die Entscheidung getroffen hätte, mich auf das zu konzentrieren, was meine Kernkompetenz und Passion ist: Die Menschen, die Themen und das Gespräch.

Vielen Dank für das Gespräch, Nic!